Voraussetzungen
- Grundkenntnisse im rhythmischen Notenlesen
- Eine Ausgabe von "Syncopation I"
- Ein Metronom
Wie, keine Sticks, Pad oder Drumset?
Nein, da die ersten Systeme primär Lesen, Koordination und Interpretation trainieren, kann man sie sogar als “Trockenübungen” ausführen. Optimal ist die Arbeit am Kit, es geht aber auch ohne.
Ausführung der Übungen
Wir beginnen auf S. 38 (s. 37 in älteren Ausgaben).
Als Beispiel Notation dienen jeweils die erste Zeile von Übung 1 und Übung 2.
Jede Übung wird langsam Zeile für Zeile erarbeitet, das empfohlene Anfangstempo liegt bei 60-80 bpm.
Ziel ist es, die Übung zwei mal hintereinander, fehlerlos, mit dem entsprechenden System durchzuspielen.
Nach erfolgreichem Abschluß der Übung, kann man Tempo- und Klick-Varaitionen verwenden.
Ob die gleiche Übung mit anderen Systemen oder andere Übungen mit dem gleichen System ausgeführt werden, kann jeder selbst entscheiden. Wichtig ist nur, dass die Übung erst nach dem das Ziel erreicht wurde, gewechselt wird.
Vorbereitende Übungen
Say it loud, I’m a drummer, and I’m proud.
Zählt, und zwar laut. Sprecht oder singt die Übungen laut. Nicht schüchtern sein, wegen möglicher Zuhörer, die sollen froh sein, dass ihr nicht Geige spielt.
Stellt das Metronom auf einen Viertel Puls ein, ohne Betonung eines Ticks! Die Eins gehört euch.
Klatscht die Viertel mit
Singt/sprecht Übung 1 LAUT und zwar folgendermaßen
Wenn ihr zwei mal ohne Pause und ohne Fehler durch seit, macht das ganze nochmal in Swing-Time
Tipp: Von Wolfgang Thierfeld, einem hervorragendem Lehrer für alles Rhythmische, habe ich gelernt, statt zu klatschen, die Schlagfiguren der Dirigenten auszuführen. Für 4⁄4 wäre das
Probiert es ruhig mal aus.
Wenn ihr damit durch seit, zählt LAUT und spielt die Übung “hand-to-hand”, so wie sie geschrieben ist.
Anschließend singt LAUT und spielt die Übung simultan dazu, kurze Noten singt als “dat”, lange als “dah”.
Wiederholt das Ganze in Swing-Time.
Ihr könnt “dat” und “dah” durch Laute ersetzen, die Euch besser gefallen, sie sollten aber eine tonale Repräsentation von “kurz” und “lang” sein.
Uff, Vorbereitung abgeschlossen. Idealerweise sollte dieses Prozedere mit jeder neuen Übung durchgeführt werden, so bekommt man von Anfang an ein Gefühl für den Fluß der Übung.
Die Systeme
Versucht die folgenden Systeme musikalisch zu spielen, findet das richtige dynamische Level für jede Stimme und hackt die Übungen nicht einfach durch. Technik ist nur ein Mittel zum Zweck, die musikalische Idee sollte immer im Vordergrund stehen.
System 1
R.H.: Viertel auf R.C.
L.H.: Zeile auf S.D.
L.F.: H.H. auf 2 & 4
R.F.: Viertel auf B.D.
Beispiel 1
Beispiel 2
Variation
Spielt das ganze in Cut-Time
Beispiel 1
Beispiel 2
In Cut-Time kann die Bassdrum alternativ auch als Halbe gespielt werden.
System 2
R.H.: Swing-Figur auf R.C.
L.H.: Zeile auf S.D.
L.F.: H.H. auf 2 & 4
R.F.: Viertel auf B.D.
Beispiel 1
Beispiel 2
System 3
R.H.: Viertel auf R.C.
R.F.: Zeile auf B.D.
L.F.: H.H. auf 2 & 4
L.H.: 2 & 4 auf S.D:
Die Bassdrum wird Heel-Down gespielt, wenn die Übung “sitzt”, könnt ihr mit Heel-Up und Heel-Toe experimentieren.
Beispiel 1
Beispiel 2
Auch hier könnt ihr wieder die Cut-Time ausprobieren.
System 4
Ab jetzt wird die Notation etwas vereinfacht, die Ostinati auf 2 & 4 werden nicht mehr ausnotiert.
R.H.: Swing-Figur auf R.C.
L.H.: 2 & 4 Cross-Stick auf S.D.
L.F.: H.H. auf 2 & 4
R.F.: Zeile auf B.D.
Beispiel 1
Beispiel 2
System 5
Das erste System, das “kurz” und “lang” verwendet.
R.H.: Viertel auf R.C.
L.F.: H.H. auf 2 & 4
Kurz = S.D.
Lang = B.D.
Beispiel 1
Beispiel 2
Variation
Vertauscht kurz und lang, also “Kurz = B.D.”, “Lang = S.D.”.
Spielt in Cut-Time.
System 6
Das letzte Einsteiger-System.
R.H.: Swing-Figur auf R.C.
L.F.: H.H. auf 2 & 4
Kurz = S.D.
Lang = B.D.
Beispiel 1
Beispiel 2
Und wie geht es jetzt weiter?
Nachdem ihr die Einsteiger-Systeme mit ein oder zwei Übungen durch gearbeitet habt, solltet ihr über ein solides Fundament verfügen und könnt Euch an die fortgeschrittenen Systeme heranwagen. Oder fangt an eigene Systeme zu entwickeln, das Prinzip sollte jetzt klar sein. Eine großartige Quelle der Inspiration ist die Alan Dawson Seite, eine Seite, die den Lehrmethoden von Alan Dawson gewidmet ist. Hier findet man eine Vielzahl von Systemen, nach verschieden Kriterien sortiert und hervorragend präsentiert. Auf YouTube findet man auch jede Menge Videos zu dem Thema und natürlich werde auch ich an dieser Stelle nach und nach neue Systeme präsentieren.
Wer Fragen zu dem Thema oder zu meinem Unterricht hat, kann mich gerne auf meiner Website kontaktieren, den Link findet ihr am Ende des Beitrags.
Also, stay tuned.