Syncopation Systems: Paradiddles

Paradiddles üben mit Syncopation I

Ob es “Paradiddle”, “Compound Sticking Type B” oder “Zwei Singles gefolgt von einem Double Stroke” heißt, der Single Paradiddle ist das Rudiment, das alle Drummer (und auch viele Nicht-Drummer) kennen, selbst wenn sie sich sonst überhaupt nicht mit Rudiments beschäftigen. Vermutlich kommt das daher, dass der Paradiddle das erste komplexe Sticking ist, das ein beginnender Drummer lernt, ein Sticking, das es ihm ermöglicht, aus dem Spielfluß, die führende Hand zu wechseln. Das ist normalerweise der Moment, wo sich für den Anfänger völlig neue Möglichkeiten am Drumset eröffnen.

Am Paradiddle an sich, ist nichts besonders geheimnisvoll oder schwierig, Flam-Drags oder Double-Drags sind technisch anspruchsvoller, aber durch den natürlichen Wechsel der Führungshand, wird der Paradiddle zu einem sehr mächtigem Werkzeug in unserer Tool-Box.

Sehen wir einmal, wie sich der Single Paradiddle mit Syncopation I verträgt.

Die Beispiele sind, wie immer, aus Syncopation I, Seite 38 und 39 (37 und 38 in älteren Ausgaben), jeweils die erste Zeile der Übung.

Akzente 1

Ein gutes Warm-up für das Drumset.

R.H./L.H.: Sechzehntel-Paradiddles, Zeile als Akzente
L.F.: H.H. auf 2 & 4
R.F.: Viertel auf B.D.

alternativ

R.F.: B.D. zusammen mit Akzenten

In diesem und den folgenden Systemen sind B.D. und H.H. nicht mehr notiert, sollen aber natürlich trotzdem gespielt werden.

Beispiel 1

Paradiddles 1

Beispiel 2

Paradiddles 2

Akzente und Toms

Die Idee zu diesem System entstand aus den Paradiddle-Übungen in “The All New Louie Bellson Drummers Guide”, einem großartigem Buch, das leider nur noch sehr schwer zu bekommen ist.

Die Schwierigkeit liegt hier im sauberen Übergang vom Tom zur Snare bei den Doubles.

R.H./L.H.: Sechzehntel-Paradiddles
L.F.: H.H. auf 2 & 4
Kurz: R.H./L.H. Akzent auf S.D.
Lang: R.H./L.H. zusammen mit B.D. auf F.T./T.T.

Beispiel 1

Paradiddles 3

Beispiel 2

Paradiddles 4

Die folgenden Systeme greifen Ideen aus “The Jazz Drummer’s Workshop” von John Riley auf. In den Abschnitten “Basic Training 1” und “Basic Training 2” stellt Mr. Riley einige sehr anspruchsvolle Paradiddle-Übungen vor, die ich hier als Systeme verwende. Es empfiehlt sich, die Übungen sehr langsam, Zeile für Zeile, durchzugehen.

Akzente 2

Das System läßt sich sehr gut mit der Down-Up-Technik verwenden. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich das zuvor erwähnte Buch von John Riley und “Rhythm & Meters” aus der “Pattern”-Reihe von Gary Chaffee.

R.H./L.H.: Achtel-Paradiddles, Zeile als Akzente
L.F.: H.H. auf 2 & 4
R.F.: Viertel auf B.D.

Beispiel 1

Paradiddles 5

Beispiel 2

Paradiddles 6

Akzente als Doubles

Alle Akzente aus “Akzente 2” werden als Sechzehntel-Doubles gespielt.

Beispiel 1

Paradiddles 7

Beispiel 2

Paradiddles 8

Akzente als Triples

Alle Akzente aus “Akzente 2” werden als Sechzehntel-Triples gespielt.

Beispiel 1

Paradiddles 9

Beispiel 2

Paradiddles 10

Akzente als Flams

Alle Akzente aus “Akzente 2” werden als Flams gespielt.

Beispiel 1

Paradiddles 11

Beispiel 2

Paradiddles 12

Und so ganz nebenbei, haben wir ein zweites Rudiment in unsere Systeme eingeführt.

Kombination

Zum Abschluß noch eine Kombination aus Doubles und Toms.

R.H./L.H.: Achtel-Paradiddles
L.F.: H.H. auf 2 & 4
Kurz: R.H./L.H. Doubles auf S.D.
Lang: R.H./L.H. zusammen mit B.D. auf F.T./T.T.

Beispiel 1

Paradiddles 13

Beispiel 2

Paradiddles 14

Das ganze kann man dann natürlich auch mit Triples und Flams probieren.